David Plotzki

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Ich bin aus Leipzig und habe hier Physik studiert. Momentan arbeite ich an meiner Doktor­arbeit in der Forschungs­gruppe für Angewandte Quanten­systeme.

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Mit klarem Kopf in der Cloud

Menschen haben ziemlich unterschiedliche Vorstellungen von Freiheit. Für mich ist es wichtig, möglichst unabhängig von geschlossenen Systemen zu bleiben. Die Idee hinter dem Internet ist die eines dezentralen Netzwerks voller Individualität, Kreativität und freier Verfüg­barkeit für alle. Diesem Geist möchte ich so gut es geht entsprechen. An dieser Stelle findest du ein paar Einblicke in meinen digitalen Alltag und ich erkläre, wie ich diese Website baue. Vielleicht bringt es dich ja auf neue Ideen.

Mein digitaler Alltag

Wahrscheinlich konntest du es dir schon denken: ich nutze Linux. Nach Windows und Mac wollte ich im Jahr 2010 etwas Neues ausprobieren. Nach einer Phase des Distro-Hoppings habe ich bei Arch meine Heimat gefunden. Dabei setze ich in meinem Alltag nicht ausschließlich auf Open Source, aber auf freie Standards, sodass jede Software leicht ersetzt werden kann.

Ich bin ein großer Fan der Xfce Desktop-Umgebung. Sie entspricht sehr gut meinen Vorstellungen von Benutzer­freund­lich­keit und Anpass­barkeit, sie lädt ein zum Basteln und Scripten. Bei Fragen sind die Leute in ihrem Online-Forum sehr nett und hilfsbereit. Als „geheimen“ Insidertipp kann ich das Generic Monitor Plugin empfehlen, mit dem man sehr einfach eigene Panel-Widgets in einer beliebigen Programmier­sprache bauen kann.

Mein Alltags­editor ist Sublime Text mit LSP-Paketen für die am meisten verwendeten Sprachen: Python, LaTeX, C++, HTML und CSS. Dadurch kann ich meinen gewohnten Editor für jeden Zweck und auch für größere Projekte verwenden. Auf dem zweiten Platz landet Mousepad, das für solch einen kleinen Editor erstaunlich viele Features mitbringt.

Notizen schreiben und synchronisieren

Für Notizen nutze ich Markdown-Dateien in einer einfachen Ordner­struktur. Normalerweise reicht ein Texteditor zum Anzeigen und Bearbeiten. Wenn es etwas mehr sein soll, verwende ich Typora, um auch mit Bildern, LaTeX-Formeln und Links zwischen den Markdown-Dateien zu arbeiten.

Um die Notizen mit dem Smartphone zu synchronisieren, verwende ich einen SFTP-Server und FolderSync auf dem Desktop und dem Telefon. Auf die gleiche Weise übertrage ich Fotos und Backups von Messengern, um diese automatisch zu sichern. Eine gute Alternative ist natürlich Nextcloud.

Kalender und Adressbuch

Mein E-Mail-Provider bietet Kalender- und Adressbuch­synchronisation über CalDAV und CardDAV an. Auf dem Desktop funktioniert das sehr gut mit Thunderbird, aber auf dem Smartphone ist es etwas schwieriger. Android unterstützt diese Standards leider nicht selbst; man kann die Funktion über eine App nachrüsten: DAVx⁵ kostet ein paar Euro, funktioniert jedoch zuverlässig und ist das Geld wert.

Hinter den Kulissen dieser Seite

Dies ist eine statische Website. Das heißt, dass alle Seiten als feste Dateien auf dem Webserver liegen und der HTML-Code nicht erst beim Abruf dynamisch erzeugt wird. Somit kann ich auch auf eine Datenbank verzichten. Das spart ein bisschen Rechenzeit beim Abruf, bedeutet aber, dass alle Dateien schon fertig erzeugt bereit liegen müssen. Im Jahr 2020 hatte ich mich dazu entschieden, von PHP wegzugehen, weil ich keine dynamischen Inhalte mehr hatte. Das machte die Seite sehr portabel und ressourcen­schonender.

Um Änderungen hochzuladen, nutze ich Beyond Compare. Ein großartiges Programm, wenn es darum geht, Ordner- und Datei­inhalte zu vergleichen.

Die Struktur der Seite und die Daten für die Fotos sind zunächst in JSON-Dateien abgelegt. Das ersetzt die SQL-Datenbank. Den Website-Generator habe ich in Python geschrieben. Er verwendet die Daten in den JSON-Dateien sowie Template-Dateien, um die eigentliche Website zu erzeugen. Er kümmert sich um die Ordner­struktur (für schöne URLs) und um alle relativen Links und Pfad­angaben. Er verkleinert auch die Original­fotos auf eine web­verträg­liche Größe, erzeugt kleine Vorschau­bilder und generiert Land­karten, um den Aufnahmeort der Fotos zu zeigen. Hierfür nutze ich GeoPandas und Cartopy.

Alle Seiten sind auf Deutsch und auf Englisch verfügbar. Das heißt, dass pro Seite immer zwei Dateien erzeugt werden. Jede Sprach­version nutzt Datei- bzw. Ordner­namen, die mit der anderen Sprach­version nicht kollidieren. In der final erzeugten Datei­struktur koexistieren die beiden Sprach­varianten neben­einander, ursprünglich verbunden über korrespondierende IDs in der JSON-Struktur­datei. Dadurch hat jede Sprach­variante bereits im Datei­system eindeutige URLs und es kann auf GET-Parameter oder Cookies verzichtet werden.

Für diese kleine Seite funktioniert das alles sehr gut. Hast du irgend­welche Vorschläge? Schreib mir gern eine Mail!

Peace ✌️